Freitag Nachmittag, was ist denn nun los? Leopold weint neben mir, ich kann mich kaum bewegen. Ich schaffe es nicht ihn aus dem Bett zu heben. Leni holt Papa zu Hilfe. Er nimmt Beide mit runter und sagt, dass ich mich noch ausruhen soll, dass es vielleicht noch ein paar Nebenwirkungen der Impfung sind. Ich kam den Nachmittag nicht mehr aus dem Bett. Abends versuche ich mich aufzurappeln. Jeder Schritt fällt mir schwer. Alles um mich herum dreht sich. Mir ist übel, der Schweiß rennt mir über das Gesicht. Tobi nimmt mir die Kinder für den Abend und die Nacht ab, und ich versuche mich fit zu schlafen. Am nächsten Morgen merke ich noch ein Unwohlsein, aber es scheint besser zu gehen. Ich fühle mich etwas benommen. Mache mir keine weiteren Sorgen. Wir genießen den Tag bei Freunden, wir grillen, reden und lachen so viel, dass ich meine Beschwerden etwas vergesse. Auch am nächsten Tag scheint es überstanden zu sein. Wir bringen Leopold zu meinen Eltern und verbringen einen wunderschönen Tag mit Leni im Zoo. Heute ist sie dran, heute ist ihr Tag. Sie musste in letzter Zeit viel zurück stecken. Im laufe des Tages fingen die Beschwerden an wieder zuzunehmen. Ich konnte meinen Arm kaum heben, wieder drehte sich alles. Aber ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, denn ich sah in die strahlenden Augen von ihr. Ich schleppe mich über den Tag und am Abend beschloss ich, dass ich die nächsten 1-2 Tage abwarten werde. Schon das Aufstehen fällt mir schwer, ich mache Leni für den Kindergarten fertig und bin mir unsicher, ob ich überhaupt in der Lage bin Auto zu fahren. Jede Möglichkeit die sich ergab versuchte ich mich kurz zu setzen. Diese Gesamtsituation hielt ich bis Mittwoch aus, denn da rief ich Tobias unter Tränen auf Arbeit an und bat ihn, am nächsten Tag frei zu machen. Es geht einfach nicht mehr. Ich muss nochmal zum Arzt. Er nahm mir Blut und sagte, dass es nicht mehr an den Nebenwirkungen liegen kann, es müsse etwas anderes dahinterstecken. Die Auswertung des Blutes würde jedoch bis Montag dauern. Ich versuche durchzuhalten. Das Wochenende schleppe ich mich , meine Eltern unterstützen uns. Sonntag hielt ich mich nur noch an Türrahmen fest. Was passiert hier gerade mit meinem Körper? Ich war benommen, an mir rauschte alles vorbei, ich war zu schwach Leopold zu heben, reagierte kaum noch auf Leni und mir fielen ständig die Augen zu. Schluss, aus, vorbei. Jetzt hieß es doch, Bereitschaftsarzt. Tobias ließ ich mit Leni und Leopold zurück, verabschiedete mich flüchtig und rief meinen Schätzen zu: „Bis später!“ .. Doch leider ging es für mich nicht wieder nach Hause..
